Gotha. Der Gotha-Gutschein verändert sich. Welche Vorteile das für Kunden in der Innenstadt hat.
- Der Gotha-Gutschein wird digital.
- Der Gutschein kann immer wieder aufgeladen werden.
- 45 Stellen und Läden unterstützen das System.
Der Gotha-Gutschein ist seit Oktober 2020 am Start. 45.000 Stück wurden bisher verkauft. Sie sind als Geschenk nutzbar, wenn man einheimische Händler, Dienstleister und Kulturschaffende unterstützen will. Der Schwerpunkt liegt bei Unternehmen, die ihren Mitarbeitern einen steuerfreien Zusatznutzen gewähren und diesen als Betriebsausgabe steuerlich absetzen wollen.
Doch allmählich gerät das System an Grenzen, erörterte kürzlich Andreas Dötsch, der Vorsitzende des Gothaer Gewerbevereins, in kleiner Runde mit Firmenvertretern. Das Papier, seine Veredelung und die Sicherheitsmerkmale werden immer teurer.
Jetzt gibt es zwei Arten von Gutscheinen
Die Lösung sei, den Gotha-Gutschein zu digitalisieren. Dafür wurde die Firma AVS aus Bayreuth gewonnen. Es wird künftig zwei Arten des Gotha-Gutscheines geben. Zum einen jenen, der in einer Hülle steckt, die als Warenträger genutzt werden kann. Diese Gotha-Gutscheine sind einmal verwendbar, aus recyceltem Kunststoff und tragen 10, 25 oder 50 Euro Guthaben.
Verkauft werden sie im „Gotha-adelt-Laden“ am Unteren Hauptmarkt, im Kunstforum, im Kaufhaus Moses sowie in der Apotheke Ibenhain. Weitere Verkaufsstellen kommen hinzu.
Teilsummen sind abbuchbar
Eine Aufladung mit anderen Beträgen, bis 250 Euro, kann im Büro des City-Managements am Neumarkt 10 und im Multimedia-Store in der Möchelsstraße 19 sowie online auf www.gotha-gutschein.de/kaufen vorgenommen werden. Der Vorteil gegenüber der Papier-Variante: Es können Teilsummen abgebucht werden.
Die zweite Variante ist die Mitarbeiterkarte. Sie ist ähnlich dem Scheckkartenformat des Geschenkscheines gestaltet und hat Platz für das Firmenlogo. Hier wird die gesetzliche Regelung der steuerfreien Sachzuwendung zur Arbeitnehmerbindung voll genutzt. Die Mitarbeiterkarte kann mit bis zu 50 Euro pro Monat aufgeladen werden.
Es gibt bereits 48 Annahmestellen
Inzwischen gibt es bereits 48 Annahmestellen für die digitale Variante in Stadt und Kreis. Das Spektrum reicht vom Verkauf über Dienstleitungen bis zu Kultur.
Um den digitalen Gotha-Gutschein annehmen zu können, benötigen alle bisherigen Annahmestellen des Papier-Gutscheines einen neuen Vertrag. Die Varianten der Abbuchung von den Karten sind vielfältig. Es können sowohl Smartphones wie auch vorhandene elektronische Kassensysteme genutzt werden.
Händler finanzieren das System
Das Gutscheinsystem wird wesentlich von den Annahmestellen mitgetragen, da sie nur einen Teil des Gutscheinbetrages zurückerstattet bekommen. Bisher waren es pro 10-Euro-Gutscheinwert 9,40 Euro. Beim digitalen Gutschein verbessert es sich auf 9,60 Euro. Die Differenz, die die Annahmestellen tragen, wird auch für Werbung eingesetzt. Sie reicht von einem Eintrag auf der Webseite des Gewerbevereins über Großplakate bis zu Zapfsäulen. Für die Digitalisierung wurden mit Hilfe der Unterstützer 30.000 Euro eingesetzt.
Der Gewerbeverein, das Gothaer City-Management und die Kultourstadt GmbH tragen das System. Unterstützer sind die Kreissparkasse Gotha, die Stadtwerke Gotha und die VR-Bank Westthüringen. Bereits jetzt, so Andreas Dötsch, betrage die Rücklauf-Quote 80 Prozent.